Nach der Lektüre der im Internet frei zugänglichen Dissertationen an der Uni Duisburg-Essen der Doktoren Nicole Brennholt (2008) u. Gabriele Berberich (2010) zum Thema `Rote Waldameisen (RWA) über
tektonischen Störungszonen` kam es zu der Entdeckung einer Entsprechung des diskutierten Phänomens über dem Segeberger Salzstock. Nach im Oktober 2013 durchgeführten und von Dr.
Liebsch-Dörschner vom LLUR begleiteten Begehungen einiger der hiesigen, für den sogenannten GeoBioScience-Ansatz interessanten Areale durch Fr. Dr. Berberich (Universität Duisburg-Essen, Fakultät
für Biologie, Fachgebiet Geologie) wird es eventuell zu einer Untersuchung mit
dieser Methode hier vor Ort kommen. Dabei ist geplant, die RWA-Nester im zu
untersuchenden Gebiet als Anzeiger für darunter liegende tektonische Bruchlinien flächendeckend zu kartieren und Bodenluftuntersuchungen durchzuführen. Liegen die Konzentrationen der geogenen
Gase (He, Rn, CO2, CH4 und H2S) in der Bodenluft, insbesondere die des Heliums als Anzeiger für tektonisch aktive Störungszonen, über dem atmosphärischen Standard, könnten tief reichende aktive
Störungszonen nachgewiesen werden.
Warum Rote Waldameisen vornehmlich über tektonischen Störungszonen siedeln ist noch nicht hinlänglich geklärt und Gegenstand weiterer Forschungen. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass mit den aufsteigenden Gasen auch eine geringfügige Temperaturerhöhung einhergeht, was einen Überlebensvorteil bei der Überwinterung bedeuten würde.
(Veröffentlichungen zum Thema: siehe Linkliste)
RWA / Formica polyctena in den `Quaaler Tannen`, Kartierung RWA-Nester aus April u. Okt. 2013
Legende:
Ameisen-Nester (RWA= Rote Waldameise) sind mit grünen Ortsmarken gekennzeichnet.
Die gelben Linien stellen den Randbereich der Hochlage des Salzstocks
dar [nach LBEG Niedersachsen, NIBIS Kartenserver].Die grüne Linie zeichnet die Hauptstörung des präquartären Untergrundes nach [Karte des präquartären Untegrundes SH 1:200.000]. Die roten
Linien markieren die per Google Earth und in den topografischen Karten des `Landwirtschafts- u. Umweltatlas SH` und Gewässertiefen-Karten (LLUR), sowie zahlreich auch vor Ort gefundenen
Gelände-Depressionen: Erdfälle, Dolinen, Subrosionszonen u. -senken (aber auch Sölle, Mergelkuhlen, Schönungsgräben, Regenrückhaltebecken etc.). Mit `Kreis` gekennzeichnet sind sowohl die vom
Geologischen Landesamt SH (LLUR) bestätigten als auch die von mir gemutmaßten, großen bis kleinste Erdfälle u. Dolinen, sowie markante Subrosions-Senken. Die blaue Linie zeichnet den Verlauf der
Trave nach. Hellblaue Linien stehen für Entwässerungsgräben, Bäche, Kleingewässer u. Seen. Pink und violett steht für Randbereiche von sumpfigen Bereichen.
Schwarze Linien deuten das hypothetisch angenommene Muster salztektonischer Bruchlinien /Störungszonen an.
zur Karte
"Lage der tektonischen Elemente im Salzstock Bad Segeberg"
Original-Titel:
"Die Tiefenlage der Quartärbasis auf dem Salzdom von Segeberg"
(Teichmüller 1946)
Schwarz: zutage tretender Hauptanhydrit,
Punktiert: Senken über dem jüngeren Steinsalz
Beschriftungen:
Aufgeschlepptes Mesozoikum (Kreide)
Rand des Tops nach Drehwage und Bohrungen
Kalkbergachse
Kalkkuhlenachse
Segeberger See
Klüth-See
Kontur einer seismischen Hochlage
Stipsdorf
Roter Salzton